Biologielaborantin am Standort Biberach

Mein Name ist Helin Kücükceylan und ich möchte euch gerne von meiner Ausbildung zur Biologielaborantin berichten

Here we go ...

Ich bin 21 Jahre alt und habe im Jahr 2019 mein Abitur absolviert.

Am 07.09.2020 hat mein großes Abenteuer bei Boehringer Ingelheim begonnen und nun befinde ich mich bereits im dritten Ausbildungsjahr. Da mir meine Ausbildung immer große Freude bereitet hat, möchte ich Dir gerne etwas aus den vergangenen Jahren und meinem aktuellen Arbeitsalltag berichten.

Die spannende Reise startet mit einer Grundausbildung und unterschiedlichen Fachpraktika. Man lernt das Arbeiten im molekular- und mikrobiologischen, histologischen, hämatologischen Bereich sowie biochemische und pharmakologische Verfahren. Diese ersten neun Monate vergingen wie im Flug. Besonders gerne erinnere ich mich zurück an die schöne Zeit mit meinen Azubi-Kolleg*innen. Das Großartige ist: hier entstehen Freundschaften. Durch die enge Zusammenarbeit im Labor, das gemeinsame Lernen in der Berufsschule und die Ausfahrten "Berufseinführungskurs (BEK) und  Sonderpädagogischer Kurs (SPK), in denen man eine ganze Woche zusammen verbringt und gemeinsam wichtige Inhalte für das (Berufs-)Leben lernt, sammelt man unvergessliche Momente.  

Nach der Grundausbildung geht es hinaus in die Boehringer Ingelheim-Welt in Biberach, in der wir in der Forschung, Entwicklung und in der Biopharmazie für die restlichen Jahre tätig sein werden. Meine anfänglichen Sorgen, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein, haben sich als unbegründet herausgestellt. Die Ausbilder*innen vor Ort standen und stehen mir immer zur Seite, wenn ich an den unterschiedlichen Projekten arbeite.

In meinem nun dritten Ausbildungseinsatz forschen wir an der Erkrankung „altersbedingte Makuladegeneration“. Das mag sich im ersten Moment sehr kompliziert anhören, ist es aber überhaupt nicht. Sie beschreibt das Absterben von Zellen in der Netzhaut des Auges, die scharfes und farbiges Sehen ermöglichen. Diese Erkrankung führt zu einer Erblindung des Patienten. Das ist natürlich sehr tragisch, weswegen es wichtig ist, eine Therapiemöglichkeit mit neuen Wirkstoffen zu finden. Zu wissen, dass ich einen Teil für die Gesundheit anderer Menschen beitragen kann, macht mich stolz und gibt meiner Arbeit einen schönen Sinn. 

Die Ausbildung zum Biologielaboranten ist sehr vielfältig. Ich lerne zahlreiche unterschiedliche Themen, wodurch ich mir ein Allround-Wissen im biologischen Bereich erarbeitet habe und gleichzeitig dieses mit praktischen Tätigkeiten festige. Dadurch bleibt es immer spannend und mir wird auf jeden Fall nie langweilig.

Ich hoffe, Dir hat mein Bericht gefallen.

Liebe Grüße,
Helin

Mein Tag beginnt recht früh zwischen 06:00 und 06:30 Uhr. Aber nicht erschrecken: wenn Du gerne etwas später in den Tag startest, ist das völlig in Ordnung. Die Gleitzeit bei Boehringer Ingelheim ermöglicht es Dir flexibel zu arbeiten. Ich persönlich fange eben gerne früh an, da ich morgens besonders produktiv bin. Als aller erstes überprüfe ich mein E-Mail-Postfach und erledige anstehende Arbeiten, wie das Protokollieren der Versuche am Computer. Danach ziehe ich meine Laborschuhe und meinen Laborkittel an, setze die Schutzbrille auf und schon kann es losgehen. Im Zellkultur-Raum stehen vier große Laminar Air Flows. Das sind Arbeitsbänke, in denen steril mit Zellen gearbeitet wird. Das verhindert, dass sich andere Lebewesen, wie Bakterien, zu den Zellen einnisten und sie damit kontaminieren. Heute betrachte ich die Zellen unter dem Mikroskop und zähle sie dann aus, um zu bestimmen wie viele Zellen in einer Kulturflasche leben. Mit dieser Angabe berechne ich, wie viel Milliliter ich entnehmen muss, um für meinen Versuch die bestimmte Anzahl an Zellen ansetzten zu können. Nachdem ich das dann auch durchgeführt habe, müssen die Zellen sich erstmal 24 Stunden von der Prozedur erholen. Dafür kommen sie in den 37°C warmen Brutschrank. Hier können sich die Zellen in Ruhe teilen und vermehren. Am nächsten Tag geht der Versuch dann weiter. Hierbei werde ich eine RNA in die Zellen einbringen, damit dieses die Bildung eines in meinem Versuch unerwünschten Proteins verhindert. Wenn das nicht funktionieren sollte, werden andere Konzentrationen, Zusammensetzungen oder gar Wege versucht, bis man eine erfolgreiche Methode etabliert. Nach einer Mittagspause mit meinen Team-Kolleg*innen geht es wieder gestärkt weiter. Entweder arbeite ich dann an meinem Versuch weiter oder ich schaue bei den Versuchen meiner Kolleginnen zu und lerne dabei neue Methoden und Arbeitsweisen. Zwischen 14:30 und 15:00 Uhr endet mein Arbeitstag dann meistens.